Wettbewerb Alte Brücke Frankfurt am Main (2001)
Die skulpturalen Bauwerke auf der alten Brücke schaffen Verbindungen: sie verbinden die Altstadt mit der Sachsenhausener Seite, sie vervollständigen in ihrer Abfolge auf dem ‚Weg der Kunst‘ den Ringschluss zwischen den Frankfurter Museums-, Galerien- und Antiquitätenvierteln, sie verbinden die Skyline des neuen Frankfurts mit der Altstadt. Die neue Brücke auf der alten Brücke ist eine begeh- und befahrbare Skulptur, ein abstrakter Körper aus Licht und Reflexionen, ein Brücken-Raum. Das Alte wird belassen, das Neue hinzugefügt.
Das Thema heißt: Licht, Schein und Transparenz. Von außen gesehen entsteht eine körperhafte, schleierartige Wirkung, die je nach Witterung, Tageszeit und Standort des Betrachters mehr oder weniger transparent erscheint. Der Brückenkörper bildet differenzierte Raumschichten: die Tragwerksebenen separieren den Fuß- und Radfahrerverkehr vom Autoverkehr, die Edelstahlmembran hüllt die Brücke in einen Schleier ein und bildet einen genau begrenzten und gleichzeitig offenen Raum. Der neue Brückenteil strahlt als leuchtender Körper aus sich heraus, das Edelstahlgewebe ist komplett in Licht getaucht. Gleiches gilt für den Brückenturm. Wechselnde Licht- und Farbintensitäten unterstreichen den objekthaften Charakter als ‚Lichtzeichen‘. Die Beleuchtung der Metallkonstruktion wird über Anbauleuchten erreicht. Die Anordnung ist jeweils im unteren sowie im oberen Bereich des Edelstahlgewebes notwendig. Das Bildnis von Karl dem Großen sowie der Goldene Hahn werden mit hellen Spotlichtern herausgehoben.
Typologie: | Bauen im Bestand/Sanierung Industrie/Technik/Verkehr |
Aufgabe: | Bauen im Bestand/Sanierung |
Status: | Wettbewerb |
Stadt: | Frankfurt am Main |
Auftragsart: | Öffentlich |
Sonstiges: | 3. Rundgang |
Das horziontale Brückenelement erhält als Kontrapunkt ein vertikales Gegenüber, das sich in Tragstruktur und Fassade gleicht. So entsteht der Brückenturm, ein Schubladenschrank mit variablen Nutzungsoptionen, ebenso transparent wie die Brücke. Oben thront Karl der Große, auf Glasscheiben gedruckt. Im Hintergrund liegen die modernen Geschlechtertürme der Konzerne. Die äußere Schicht wird jeweils mit einem transparenten Edelstahlgewebe verkleidet. Diese Schicht wirkt als transparente Membran, trennt und verbindet außen und innen, bildet Raum und ist doch völlig durchlässig.